Welchen Kapazitätswert sollte ein Tone-Kondensator haben?
Typische Werte sind 10nF bis 47nF. Ein höherer Wert hat mehr High-Cut beim Zurückregeln des Tone-Potis zur Folge (wird dumpfer). Für die meisten Gitarristen funktioniert ein Wert von 22nF sehr gut. Wer etwas feinfühliger regeln möchte ist auch mit 10nF oder 15nF gut bedient.
Wie wichtig ist die Qualität eines Kondensators?
Für meinen Geschmack haben sich Orange-Drop Kondensatoren (Polypropylen) als sehr gut erwiesen. Alternativ funktionieren Styroflex Kondensatoren (Polystyrol) ebenfalls sehr gut. Für ein authentisches "Vintage-Feeling" eignen sich Ölpapierkondensatoren ebenfalls sehr gut. Welchen Typ man letztendlich einsetzt ist weniger eine Qualitäts- als eine Geschmacksfrage. Die Unterschiede sind im Allgemeinen sehr fein! Billige Keramik-Scheibenkondensator aus dem Elektronikversand sind für den Einsatz in hochwertigen E-Gitarren ungeeignet.
Ist die Qualität von Potis wichtig?
Der Einfluss der Qualität von Potis sollte nicht unterschätzt werden. Als sehr gut haben sich Produkte aus den USA (CTS) oder Japan (Göldo) erwiesen. Produkte des Herstellers Alpha konnten sich ebenfalls gut auf unserem Markt etablieren. Eine Abweichung des Gleichstromwiderstandes bis zu 10% halte ich für akzeptabel - größere Abweichungen können bereits den Höhenbereich des Klangbildes hörbar beeinflussen. Grundsätzlich gilt: 250kOhm für Singlecoils und 500kOhm für Humbucker. Ein niedrigerer Wert beschneidet den Höhenbereich, ein höherer Wert lässt hingegen mehr Höhen und Präsenzen durch. Experimente sind natürlich erlaubt und erwünscht!
Treble-Bleed, ja oder nein?
Ein „Treble-Bleed“ zur Höhenrückgewinnung bekämpft zunächst das Symptom und nicht die Ursache(n)! Falls beim Zurückdrehen des Volume-Potis zu viele Höhen verloren gehen, sollte der Fehler zunächst bei Kabel, Amp, in der Effektkette oder Elektronik der Gitarre gesucht werden. Außerdem ist das Regelverhalten auch an die persönlichen Vorlieben des Gitarristen gekoppelt - soll heißen: das ist auch Geschmackssache! Sollte der Höhenverlust beim Zurückregeln der Lautstärke nach der erwähnten Fehlersuche immer noch zu groß sein, so hat sich eine parallel geschaltete Kondensator/Widerstand-Kombination am Ein- und Ausgang des Volumepotis bewährt.
Dabei gilt eine einfache Faustregel:
Höherer Kondensatorwert = weniger Höhenverlust,
niedrigerer Widerstandswert = weniger Bassverlust beim Zurückregeln.
Wie steht es mit der Kompatiblität zu Pickups von anderen Herstellern?
Im „Urwald der tausend Pickuphersteller“ kocht in Bezug auf Phasengleichheit und Wickelrichtung jeder sein eigenes Süppchen. Sollten sich im Betrieb mit Pickups von Fremdherstellern Phasenauslöschungen oder Brummprobleme im Kombibetrieb ergeben, stehe ich euch mit Rat und Tat zur Seite. Um auf Nummer sicher zu gehen könnt ihr mir eure Pickups gerne vorab zusenden - "Was nicht passt wird passend gemacht"!
Verändern Kappen den Klang meiner Tonabnehmer?
Vorab: Für NOwaxx Pickups werden ausschließlich Metallkappen aus Neusilber verwendet. Dieses Material hat den geringsten Einfluss auf den Klang von Tonabnehmern. Aber: Der Einsatz von Kappen erhöht den Abstand zu den Saiten (etwa 1mm). Dadurch wird der Tonabnehmer subjektiv leiser. Des weiteren müssen die Polschrauben etwas herausgeschraubt werden, was wiederum die Symmetrie zu den Polepieces verändert. Außerdem können minimale Wirbelströme auftreten und die Höhen etwas bedämpfen.
Schlussfolgerung: Der Klang wird ein wenig leiser und verliert etwas an Präsenz im Höhenbereich - der PU klingt ein klein wenig „weicher“. Wer einen durchsetzungsfähigen Klang sucht, erhält durch den Verzicht auf Kappen einen etwas „direkteren“ und „schmatzigeren“ Ton.
Kappen für Humbucker - Nickel, chrom, gold oder unbeschichtet?
Das Grundmaterial der Kappen sollte immer Neusilber sein. Bleibt noch die Frage, welche Beschichtung optimal für die eigenen Bedürfnisse ist. Die geringsten Klangeinbußen habt ihr mit unbeschichteten (uncoated) Kappen. Das Material ist am dünnsten und hat dadurch den geringsten Einfluss auf den Klang. Allerdings sind unbeschichtete Kappen anfällig für Oxidation, Abrieb und Verschmutzung. Eine Vernickelung hat einen angenehm „warmen“ Farbton und eine gute Korrosionsbeständigkeit. Die Widerstandsfähigste Variante ist die Beschichtung mit Chrom - der Farbton ist eher kalt, bzw. schwarz/silber. Goldbeschichtungen korrodieren leicht und sind daher weniger geeignet für Gitarristen mit schwitzigen Händen.
Was sagt der Gleichstromwiderstand aus?
Der Widerstandswert eines Tonabnehmers trifft keine zuverlässige Aussage über den Klang eines Pickups. Der Gleichstromwiderstand wird nicht nur durch die Windungsanzahl, sondern auch durch den Drahtdurchmesser und die Geometrie des Pickups beeinflusst. Dadurch wird die Thematik „Gleichstromwiderstand“ sehr komplex. Der Widerstandswert sagt nur dann etwas aus, wenn es sich um gleichartige Pickuptypen handelt (z.B. PAF-Humbucker oder 60s SingleCoils).
Macht Coil -Splitting Sinn?
„Jein“. Einen Humbucker, welcher von Natur aus ein gewisses Höhenspektrum mitbringt (z.B. Classic PAF, HB38, Classic Blade) würde ich nicht splitten. Das Resultat ist ein sehr dünner und wenig durchsetzungsfähiger, fast schon undefinierbarer Sound. High-Gain Boliden wie der NOwaxx Goliath oder Distortion, profitieren vom Coil-Splitting dagegen schon eher.
Wie lässt sich das Feedback in der Tele Bridgeposition reduzieren?
Das Feedback beim TL-Bridge-Pickup hat mehrere Ursachen. Das Problem kann an einem mikrofonischen Tonabnehmer liegen, ist aber in vielen Fällen in der Gesamtkonstruktion der Brücke begründet. Folgende Maßnahmen haben sich bewährt:
- Pickup nicht mit Federn sondern Silikonschläuchen montieren,
- Brücke zusätzlich mit zwei Schrauben an der Vorderkante fixieren,
- Andere Brücke mit höherem Gewicht oder aus nicht magnetischem Material wählen.
Alle diese Maßnahmen beeinflussen den Klang und reduzieren den typischen, obertonreichen "Twang" der Tele - also nur modifizieren, wenn wirklich nötig! Und falls zuviel, wieder zurückbauen.
Federn oder Silikonschläuche - was ist besser für die Pickup Montage?
Grundsätzlich finde ich die Montage mit Federn eleganter. Die Montage mit Schlauchzuschnitten an Stelle von Federn wirkt beim Einbau etwas "quetschig" und das Material wird mit der Zeit spröde. Allerdings können Stahlfedern, insbesondere bei Tele-Pickups", hochfrequent schwingen und damit ein unerwünschtes Feedback erzeugen. Schläuche sind diesbezüglich unempfindlich und dämpfen den Tonabnehmer auch in seiner Eigenschwingung. Das bremst das Feedbackverhalten, ist aber ungünstig für die Obertonentwicklung. Ich würde grundsätzlich immer Federn empfehlen und erst dann auf Schläuche wechseln, wenn es mit Nebengeräuschen wirklich Probleme gibt.
Meine Tonabnehmer pfeifen - was ist los?
NOwaxx Tonabnehmer sind auf ein Maximum an Transparenz, Obertonspektrum und Dynamikumfang optimiert. Möchte man die volle Portion an Obertönen haben, muss eine leichte Tendenz zum Feedbacken in Kauf genommen werden. Pickups, wie zum Beipiel das NOwaxx Classic PAF Set, sind für ein moderates Gain-Setting konzipiert - weil nur dann tönt es richtig! Das bedeutet aber auch, dass diese Pickups bei hohen Gain- und/oder Lautstärkeeinstellung zum Feedbacken neigen müssen. Pickups, wie z. B. Bloodbucker oder Hans Dampf sind dagegen für hohe Gaineinstellungen optimiert. Das NOwaxx-Verfahren gestattet mir, sehr genau und feinfühlig zwischen Rückkopplungssicherheit und Obertonverhalten zu balancieren. Soweit, so gut. Möchtest du ein NOwaxx-Set nachträglich feedback-resistenter absichern, kannst du mir die Pickups gerne zuschicken. Aber bitte vorher mit mir absprechen, damit wir klären können, wie die Modifikation ausfallen soll. Dieser Service ist für meine Kunden kostenlos. Bitte haltet euch nicht zurück - wir finden deinen optimalen Sound!
Ersetzt Coil Tapping ein zweites Single Coil Set?
Beim Coil Tapping wird die Spule angezapft, wodurch man einen zweiten "Mode" mit leicht reduziertem Output erhält. Allerdings mischen sich die deaktivierten Windungen ganz hinterlistig in den Klang mit ein, wodurch der Tapped-Mode qualitativ nicht mit einem traditionellen Single Coil Set mit entsprechender Windungszahl gleichzusetzen ist. Coil Tapping ist eine nette Möglichkeit, um die Soundvielfalt direkt an der Gitarre zu erweitern, aber absolut kein Ersatz für ein zweites Tonabnehmerset.